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Nachhaltige Konzeptionsmethoden für Digital Humanities Projekte
Am Beispiel der Goethe-Propyläen
Übersicht
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Kurzvorstellung: Propyläen. Forschungsplattform für Goethes Biographica
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Nachhaltigkeit im Akademienprogramm
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Konzeptionsmethoden im Entwicklungsprozess
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Domain Driven Design (DDD)
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Behavior Driven Development (BDD)
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Fazit
01
Kurzvorstellung: Propyläen. Forschungsplattform für Goethes Biographica
Kurzvorstellung: Propyläen. Forschungsplattform für Goethes Biographica
Übersicht
- Kooperationsprojekt der Klassik Stiftung Weimar, der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig
und der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz
- Ziel 1: Fortführung und Abschluss von vier laufenden (Print-)Publikationsreihen:
- Historisch-kritische Edition der Briefe von Goethe,
- Historisch-kritische Edition der Tagebücher Goethes,
- Regestausgabe der Briefe an Goethe
- Edition der Zeugnisse seiner Begegnungen und Gespräche
- Ziel 2: Aufbau einer Forschungsplattform, die sukzessive alle Biographica in einer technisch und
inhaltlich offenen Infrastruktur bereitstellt sowie Recherchezugänge und Visualisierungen auf den
Datenbestand anbieten.
- Seit 2015 im Akademienprogramm, mit einer Gesamtlaufzeit von 25 Jahren
- Zwei Arbeitstellen: Goethe- und Schillerarchiv Weimar (Editionen) und Goethe-Haus Frankfurt/Freies
Deutsches Hochstift (Digitale Akademie)
Mehr Infos: http://www.goethe-biographica.de
Kurzvorstellung: Propyläen. Forschungsplattform für Goethes Biographica
Laufender Arbeits- und Entwicklungsprozess
- Retrodigitalisierung der bereits bestehenden Editionsbände
- Analyse der vorhandenen digitalen Daten und Entwicklung von Transformationsroutinen
- HTML-Wireframing der Website und Dokumentation von Anwendungsszenarien
- Modellierung der Wissensdomäne
02
Nachhaltigkeit im Akademienprogramm
Nachhaltigkeit im Akademienprogramm
Eine Voraussetzung für die Aufnahme eines Neuvorhabens in das Akademienprogramm ist ein
ausgearbeitetes Digitalisierungskonzept
- Orientierung an technologischen Standards und best practices
- Verwendung von offener Software und Reintextformaten
- Offene Bereitstellung der Ergebnisse mit klaren Regelungen zur Nachnutzung
- Strategie zur Langzeitarchivierung und Langzeitverfügbarkeit der Arbeitsergebnisse, wozu bei den Propyläen zusätzlich zu den entstandenen Editions-, Erschließungs- und
Bilddaten auch die Präsentationsschicht
und Applikationslogik zu fassen ist.
Über die Projektlaufzeit hinaus stellt das Akademienprogramm kein Geld für
Wartung, Pflege und damit langfristige Bereitstellung zur Verfügung. Daher ist es wichtig bereits im Antrag
einen Partner zu benennen, der digitale
Ergebnisse am Ende der Laufzeit übernimmt. Bei den Propyläen ist dies die
Klassik Stiftung Weimar.
03
Konzeptionsmethoden im Entwicklungsprozess
Konzeptionmethoden im Entwicklungsprozess
Leitfragen der aktuellen Entwicklungsphase
- Wie lassen sich Biographica Goethes für technische und geisteswissenschaftliche Anforderungen nachhaltig
modellieren bei gleichzeitiger Bewahrung der Flexibilität in der Anwendungsarchitektur für die
Integration gegebenenfalls noch
nicht bekannter digitaler Ressourcen?
- Wie lassen sich die funktionalen Anforderungen an eine digitale Rechercheumgebung aus der Fachcommunity
nachhaltig formulieren und dokumentieren?
Allgemeine Antwort: Keine konkrete Software oder Technologie, sondern Orientierung an
übergeordneten Konzeptionsmethoden wie Domain Driven Design (DDD) und Behavior Driven
Development (BDD)
Konzeptionmethoden im Entwicklungsprozess
Einordnung im nachhaltigen Entwicklungsprozess nach Torsten Schrade
Domain Driven Design (DDD)
Grundgedanken
- virtuelle Komponenten des informatischen Modells ausgehend von ihren realen Entsprechungen bilden
- zentrale Rolle fachwissenschaftlichen Logik (Wissen von Domänen-Experten, Dokumentationen von
Richtlinien usw.)
- Wissensdomäne entsteht in einem iterativen, konstanten kommunikativen Prozess
- Ablösung der nicht optimale Praxis einer ausschließlichen Bedarfsformulierung durch Fachwissenschaftler
mit anschließender Umsetzung durch einen Techniker
- Stattdessen: gemeinsamer Modellierungsprozesses unter Verwendung einer für alle Beteiligten
verständlichen Sprache
- Weiterer Vorteil: leichtere Umsetzung einer objektorientierten Programmierung in der Coding-Phase
Domain Driven Design (DDD)
Wichtige Komponenten für ein Domänenmodell
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entities
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Objekte mit eigener Identität: Briefe, Faksimiles, Personen, Orte, Werke etc.
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value objects
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Objekte, die sich über die Gesamtheit ihrer Eigenschaften definieren: Geokoordinaten (Länge-Breite),
Datierungen (Anfangs-Enddatum), Korrespondenzvorgang (Sender-Empfänger) etc.
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associations
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Die Beziehungen dieser Objekte untereinander: Person → erwähnt in: Brief, Brief → bezieht
sich auf: Regest
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aggregates
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Zusammenfassungen von entities, value objects und associations: Aggregate
gewährleisen logische Konsistenz und funktionale Integrität einer Anwendungs- bzw. Wissensdomäne: Brief
(Brieftext, Kommentar,
Faksimile, Datierung, Überlieferung, im Brief erwähnte Orte und Personen ...)
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services
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Dienste zwischen Objekten der Wissensdomäne: Sortiere nach Datum, filtere nach Typ etc.
Domain Driven Design (DDD)
Visualisierung einer Domäne
Behavior Driven Development (BDD)
Grundgedanken
- Anforderungen an die geplante Applikation in Form von user stories und
verhaltensorientierten Szenarien im Vorfeld beschreiben
- Verwendung einer allgemeinverständlichen Sprache zur Dokumentation
- Zusätzlich Einsatz von formalisierten Schlüsselwörtern (Szenario bzw. Gegeben, Wenn,
Dann, Und)
- Weiterer Vorteil: leichte Anpassung der nun in natürlicher Sprache vorliegenden Dokumentation zu einer
mit einem BDD-Framework ausführbaren Datei (Automatisierung von Testing)
Behavior Driven Development (BDD)
Propyläen – BDD
BDD-Szenarien in Arbeitsumgebung
Beispielszenario
04
Fazit
Fazit
Wir glauben, dass DDD und BDD als Konzeptionsmethoden dabei helfen, alle gemeinsam
getroffenen Entscheidungen über die gesamte
Projektlaufzeit transparent und nachvollziehbar zu dokumentieren. Idealerweise steht dieser Arbeitsprozess
noch
unter Versionkontrolle.
Da es sich gleichzeitig im Bezug auf die
BDD-Akzeptanztests um „ausführbares Wissen“ handelt, wird eine dauerhafte und gleichbleibende Funktionalität
der
Präsentationsschicht geisteswissenschaftlicher Webanwendungen gewährleistet. Dies trägt erheblich zur
Nachhaltigkeit digitaler Komponenten eines geisteswissenschaftlichen Forschungsprojektes bei.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Literatur & Dokumentationen
Literatur
-
Evans, Eric (2003): Domain-Driven Design. Tackling Complexity in the Heart of Software.
Boston u. a.
-
Herrmann, Dieter (2016): E-Humanties im Akademienprogramm, in: Union der Deutschen
Akademien der Wissenschaften (Hrsg.): Die Wissenschaftsakademien – Wissensspeicher für die Zukunft.
Forschungsprojekte im Akademienprogramm.
Berlin/Mainz, S. 9–11.
-
North, Dan (2016): Introducing BDD. URL: https://dannorth.net/introducing-bdd/[(Stand
26.08.2016].
-
Pempe, Wolfgang (2012): Geisteswissenschaften, in: Neuroth, Heike et al. [Hrsg.]:
Langzeitarchivierung von Forschungsdaten – Eine Bestandsaufnahme. Göttingen, S. 137–159.
-
Schrade, Torsten (2016): Nachhaltige Online-Applikationen in den Geisteswissenschaften
– Modellierung und Implementierung, Vortrag vom 11.04.2016, Hochschule Mainz, http://metacontext.github.io/nachhaltige-online-apps/
[26.8.2016].
-
Vernon, Vaugh (2013): Implementing Domain-Driven Design. Boston u. a.
Dokumentationen und Projekte
- behat - http://docs.behat.org
- Gherkin - https://github.com/cucumber/cucumber/wiki/Gherkin
- Humanities Data Center (HDC) - http://humanities-data-centre.org/
- Info-Website Propyläen - http://www.goethe-biographica.de
- Recomputation - http://recomputation.org/
Software, Downloads & Lizenz
Software
Download
Lizenz
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CC-BY 4.0, Dominik Kasper, Max Grüntgens (ADW
Mainz)